Lange Zeit hatte ich das Gefühl, nicht mein Leben zu leben, fremdbestimmt zu sein und keine Möglichkeiten zu haben etwas zu ändern. Ich war in einer Sackgasse und sah den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Dann begann ich zu schreiben und mit dem Schreiben schlich sie sich in mein Leben: Die Selbstreflexion.
Ich meinte, ich wäre doch schon reflektiert genug, dachte über vieles nach, zerdachte es bis hin zum letzten Gedankenstaubkorn; bis nichts mehr übrig blieb. Ich bemerkte das nicht. Erst durch das Schreiben wurde auch für mich sichtbar, was in meiner Innenwelt passierte. Das Schreiben machte es mir leichter, schädliche Grübeleien zu stoppen und meine Gedanken in konstruktive Bahnen zu lenken.
Aber nicht nur das. In diesem Artikel habe ich 15 Gründe zusammengefasst, warum Selbstreflexion wichtig ist. Dazu findest du auch einige Fragen, die dir helfen, in die Reflexion zu kommen. Ich lade dich ein, über diese Fragen zu schreiben. Wie du das machst, das erfährst auch in diesem Beitrages.
Durch die Reflexion können wir Erfahrungen und Erkenntnisse vertiefen. Indem wir unsere Erfahrungen reflektieren, lernen wir uns in zukünftigen Situationen besser zurechtzufinden und für uns stimmige Entscheidungen zu treffen.
zb. Reflexionsfrage: Was kann ich daraus lernen?
Durch die Reflexion lernen wir uns selbst besser zu verstehen und uns entsprechend unserer Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Wir lernen zu unterscheiden, welche Gedanken, Gefühle und Emotionen gehören nicht zu uns, sind fremdbestimmt und welche sind unsere eigenen.
zb. Reflexionsfrage: Was ist bisher geschehen und wie habe ich mich dabei gefühlt?
zb. Reflexionsfrage: Was gelingt mir ohne Mühe?
Durch die Reflexion lernen wir Empathie und zwar sowohl für unsere Mitmenschen als auch für uns selbst. Dieses Mitgefühl hilft uns, unsere Beziehungen bewusster und besser zu gestalten.
zb. Reflexionsfrage: Wie könnte dein Gegenüber die Situation sehen? Schreibe aus seiner/ihrer Sicht.
Durch die Reflexion können wir Vor- und Nachteile besser eruieren und hinterfragen. Wir können aber auch die emotionale Ebene einbeziehen und mit unseren Gefühlen in Kontakt treten und Ressourcen aufdecken, die dich in deiner Entscheidungsfindung unterstützen.
zb. Reflexionsfrage: Stell dir vor, du hast dich für xy entschieden und es gemacht. Was hat sich dadurch verändert?
Durch die Reflexion können wir zum Beispiel herausfinden, wer oder was unsere Zeitdiebe sind oder auch welche Themen, Projekte und Vorhaben gerade jetzt wichtig sind. Frei nach dem Motto: Innehalten, nachdenken und dann in den Terminkalender eintragen.
zb. Reflexionsfrage: Was sind die wichtigsten Themen oder Projekte mit denen du dich in den nächsten 4 Wochen auseinandersetzten möchtest?
Durch die Reflexion können wir gefahrlos die Perspektive wechseln und vieles ausprobieren. Es ist ja nur ein Gedankenspiel - noch - ohne jede Konsequenz. Das erlaubt es uns, kreativ zu sein. In diesem sicheren Rahmen entstehen neue Ideen und Lösungsansätze.
zb. Reflexionsfrage: Wie sieht dein idealer Arbeitstag aus?
Durch die Reflexion können wir belastende Gedanken erkennen und uns von ihnen befreien. Das vermindert Stress und macht unser Leben erfüllter.
zb. Reflexionsfrage: Was passiert, wenn du xy nicht mehr tust?
Durch die Reflexion können wir lernen, unseren Blick auf das Positive zu lenken, ohne sich dabei zu verleugnen. In jeder herausfordernden Situation gibt es auch Dinge, die positiv und vor allem tröstend sind.
zb. Reflexionsfrage: Wofür bist du heute dankbar?
Durch die Reflexion können wir lernen, uns selbst mit all unseren menschlichen Macken zu akzeptieren und liebevoll mit uns selbst umzugehen. Das daraus resultierende Selbstmitgefühl macht das Leben lebendiger und leichter.
zb. Reflexionsfrage: Du schreibst ein liebevolles Portrait über dich selbst. Was würdest du schreiben?
Durch die Reflexion lernen wir zu erkennen, wann und warum wir zum Beispiel wütend werden oder warum wir uns unwohl fühlen. Wir entwickeln ein Verständnis für uns selbst, das uns wiederum hilft, mit unseren Gefühlen besser umzugehen, ohne sie zu unterdrücken.
zb. Reflexionsfrage: Warum?
Durch die Reflexion können wir uns in andere Menschen hineinversetzen und die Situation aus ihrer Perspektive betrachten. Außerdem gewinnen wir Klarheit mit unseren eigenen Zielen und Wünschen und können diese daher besser ausdrücken.
zb. Reflexionsfrage: Ist es tatsächlich so?
Durch die Reflexion entdecken wir unsere Stärken und Ressourcen. Dieses Wissen hilft uns, herausfordernde Situationen leichter zu bewältigen und auf uns selbst zu vertrauen.
zb. Reflexionsfrage: Was hat mir bei [herausfordernde Situation in der Vergangenheit] geholfen?
Durch die Reflexion kommen wir für uns selbst schädliche Verhaltensmuster und Gedanken auf die Spur. Wir lernen, diese loszulassen und erfahren, was uns guttut.
zb. Reflexionsfrage: Was brauche ich jetzt?
Durch die Reflexion erkennen wir unsere Träume. Wir können unsere Ziele definieren und finden Wege, diese zu erreichen.
zb. Reflexionsfrage: Was möchtest du in 1 Jahr, in 3 und in 5 Jahren erreicht haben?
Schreiben ist eine hervorragende Möglichkeit zur Reflexion. Durch das geschriebene Wort werden die Gedanken sichtbar und können auch noch nach Monaten nachvollzogen werden. So werden nicht nur wie erwähnt die aktuellen Gedanken, sondern der gesamte Entwicklungs- und Wachstumsprozess, den wir durchlaufen, sichtbar.
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In meinen Workshops höre ich immer wieder: "Das war mir so noch nicht bewusst." Wie geht es dir mit dieser Übung?
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Lust auf mehr?
Wir treffen uns jeden Mittwoch um 7:45 zur Morgenreflexion. Jeden Monat wartet ein anderes Schwerpunkt-Thema auf dich, so zB. April - "Veränderung leben", Mai - "Abenteuer" und Juni - "ZEIT". Hier geht es zur Morgen-Reflexion >>
Und falls morgens nicht deine optimale Zeit ist: 1 x im Monat kannst du stattdessen am selfcare-Abend teilnehmen. Schau hier rein >>
"Seit du schreibst, hast du dich so verändert!", sagte er zu mir. Und wahrlich Schreiben veränderte meine Welt, mein Weltbild, mein Bild von mir selbst und mein Leben. Aber neben diesen lebenseinschneidenden Veränderungen lernte ich etwas anderes, etwas Essenzielles: Ich erkannte meinen gnadenlosen Umgang mit mir selbst und meine viel zu hohen Erwartungen an mich (und andere). Das zu sehen - vor allem zu spüren - war zunächst erschreckend! Schreiben half mir, einen freundlicheren Umgang mit mir selbst zu finden und diesen zu hegen, meine inneren Dialoge wurden liebevoller, mitfühlender und von Verständnis geprägt. Darüber hinaus: Schreiben half und hilft mir, meine Ziele zu überdenken, mich neu aus- und aufzurichten und meinen eigenen Weg zu gehen.
Nimm an der Journal-Writing-Stunde und 'pay-as-you-wish'.
Jeden letzten Montag im Monat von 19:00 bis 20:00 Uhr
22. Mai, 26. Juni, 25. Sep., 23. Okt., 18. Dez.
Was denkst du darüber? Hinterlasse gerne einen Kommentar.
2 Kommentare
Deinen Blog habe ich über Layas DJA & Brittas “schreibkiste“ entdeckt und ich freue mich sehr darüber
Deine Herangehensweise & Impulse sagen mir sehr zu, danke für Dein Teilen aus Deiner Erfahrungsschatzkiste.
Für mich ist. das Journaling eine sooo tolles Feld der (Selbst)Reflektion und der CoKreativität geworden ¬ eseröffnet sooo viele Möglichkeiten des Umgangs ..... alle Punkte, die Du hier angiebst, entsprechen auch meinen Erfahrungen damit!!!!
Bestimmt schau ich ab jetzt hier regelmäßig vorbei ;)
Viele liebe Grüße & keep on writing ;)
Dagmar
Hey Dagmar, vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung. Herzliche Grüße Rosa
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